Ener­gie­be­ra­tung

Nachhaltige Baumaterialien


Nach­hal­ti­ge Bau­ma­te­ria­li­en zu ver­wen­den, ent­las­tet nicht nur die Umwelt, son­dern schafft auch dau­er­haf­te Wer­te. Laut DGNB lie­gen die Co2-Emis­sio­nen durch­schnitt­li­cher Immo­bi­li­en bei 350 bis 480 kg pro Qua­drat­me­ter. Die Bilanz von Holz als Bau­stoff ist hin­ge­gen neutral.

Lei­der ist es ohne zusätz­li­che Behand­lung nicht das lang­le­bigs­te aller Bau­ma­te­ria­li­en. For­schungs­la­bo­re und Hoch­schu­len in aller Welt wett­ei­fern in der Ent­wick­lung inno­va­ti­ver Bau­stof­fe, wel­che her­kömm­li­che, posi­ti­ve Eigen­schaf­ten mit neu­es­ten wis­sen­schaft­li­chen Erkennt­nis­sen ver­bin­den, um nach­hal­ti­ge sowie zukunfts­fä­hi­ge Lösun­gen zu schaf­fen. Wir erklä­ren Ihnen die Bewer­tung der Nach­hal­tig­keit, wel­che Bau­stof­fe der­zeit als nach­hal­tig gel­ten und wel­che Neu­hei­ten in den Start­lö­chern stehen.

Klassifizierung und Bewertung nachhaltiger Baumaterialien


Das Bewer­tungs­sys­tem nach­hal­ti­ges Bau­en (BNB) des zustän­di­gen Bun­des­mi­nis­te­ri­ums stellt Kri­te­ri­en und Leit­li­ni­en für Gebäu­de­zer­ti­fi­zie­run­gen zur Ver­fü­gung und ermög­licht so die Bewer­tung der Nach­hal­tig­keits­qua­li­tä­ten einer Immobilie.

Die Nach­hal­tig­keit von Gebäu­den wird in drei Dimen­sio­nen gemessen:

  • Öko­lo­gie
  • Öko­no­mie
  • sozio­kul­tu­rel­le Aspekte

Zudem beein­flus­sen die tech­ni­sche Qua­li­tät und die Pro­zess­qua­li­tät ein­zel­ne Teil­aspek­te der Nach­hal­tig­keit. Ziel ist die umfas­sen­de, ganz­heit­li­che Opti­mie­rung über den gesam­ten Lebens­zy­klus des Baustoffs.

Die Kri­te­ri­en des BNB die­nen im Rah­men der Vor­pla­nung als Grund­la­ge für die Ziel­ver­ein­ba­rung Ihres Bau­vor­ha­bens. Bis zur Fer­tig­stel­lung unter­stützt der Leit­fa­den dann die Umset­zung der defi­nier­ten Nach­hal­tig­keits­kri­te­ri­en sowie die Qua­li­täts­si­che­rung, wel­che durch die Kon­for­mi­täts­prü­fung bestä­tigt wird.

Beson­de­re Sys­tem­va­ri­an­ten gel­ten für:

  • Büro- und Verwaltungsgebäude
  • Labor­ge­bäu­de
  • Unter­richts­ge­bäu­de
  • Außen­an­la­gen

Zertifizierungen: eine Auswahl


Das DGNB-Zer­ti­fi­kat wird für Gebäu­de und Quar­tie­re ver­ge­ben. Als Kri­te­ri­en wer­den Lebens­zy­klus, Ganz­heit­lich­keit und Per­for­mance bewertet.

Das LEED (Lea­der­ship in Ener­gy and Envi­ron­men­tal Design)-Programm ist eine frei­wil­li­ge Zer­ti­fi­zie­rung nach inter­na­tio­na­len Kri­te­ri­en. Bewer­tet wer­den Was­ser­ef­fi­zi­enz, Luft­raum­qua­li­tät, Mate­ri­al­kreis­läu­fe und infra­struk­tu­rel­le Ein­bin­dung des Stand­orts. Die Zer­ti­fi­zie­rung kann sich auf Neu­bau­ten, Sanie­run­gen, Bestands­im­mo­bi­li­en, Invest­ment-Objek­te, Mie­ter­aus­bau oder Innen­aus­bau beziehen.

Das BREEAM (Buil­ding Rese­arch Estab­lish­ment Envi­ron­men­tal Assess­ment Method) -Zer­ti­fi­kat stammt aus Groß­bri­tan­ni­en und ist am wei­tes­ten ver­brei­tet. Es bewer­tet Ener­gie- und Was­ser­ver­brauch, Öko­lo­gie, Trans­port, Ent­sor­gung und Gesund­heit. Es kann an Pro­jek­te, Gebäu­de und Infra­struk­tu­ren ver­ge­ben werden.

Ökobilanz und Primärenergiebedarf


Die öko­bi­lanz-basier­ten Indi­ka­to­ren sind in der Umwelt­pro­dukt­de­kla­ra­ti­on ent­hal­ten. Der Pri­mär­ener­gie­ein­satz (PEI) beschreibt die Aus­wir­kun­gen des jewei­li­gen Bau­stoffs auf den Treib­haus­ef­fekt. Roh­stoff­na­he Pro­duk­te mit gerin­gem Ener­gie­auf­wand bei der Her­stel­lung, kur­zem Trans­port und gerin­gen Kos­ten haben einen nied­ri­gen Pri­mär­ener­gie­ein­satz. Die Rei­ni­gung, Pfle­ge und War­tung müs­sen immer im Gebäu­de­kon­text betrach­tet werden.

Auch der Lebens­zy­klus soll­te nicht außen vor blei­ben. Seit 2006 wer­den die Öko­bi­lan­zen durch die DIN EN ISO 14040 und die DIN EN ISO 14044 auf­ge­stellt und mit dem jewei­li­gen Pro­dukt deklariert.

Welche nachhaltigen Baustoffe kommen derzeit zum Einsatz?


Holz ist einer der ältes­ten Bau­stof­fe. Der Nach­hal­tig­keits­fak­tor hängt davon ab, ob es sich um Mas­siv­bau­wei­se han­delt, oder um eine Holz­rah­men­kon­struk­ti­on, wel­che eine zusätz­li­che Däm­mung benö­tigt. Es ist ein natür­li­cher und nach­wach­sen­der Roh­stoff, Co2-neu­tral, ver­fügt über ein leich­tes Eigen­ge­wicht, bie­tet eine gute Wär­me­däm­mung und -spei­cher­ka­pa­zi­tät. Damit es recy­cling­fä­hig bleibt, muss bei even­tu­el­ler Behand­lung auf die Umwelt­ver­träg­lich­keit des Werk­stoffs geach­tet wer­den. Nach­hal­tig gewon­ne­nes Holz regio­na­ler Her­kunft ver­fügt über das FSC-Siegel.

Mit Zie­geln wer­den heu­te etwa ein Drit­tel aller Gebäu­de gebaut. Sie sind wit­te­rungs­be­stän­dig, ver­fü­gen über eine lan­ge Lebens­dau­er und bie­ten eine gute Wär­me- sowie Schall­däm­mung. Obwohl sie aus natür­li­chen Roh­stof­fen bestehen, wird ihre Nach­hal­tig­keit etwas durch den ener­gie­in­ten­si­ven Her­stel­lungs­pro­zess gemin­dert. Ohne Mör­tel- und Putz­res­te sind sie recyclebar.

Poren­be­ton ist umwelt­freund­li­cher als her­kömm­li­cher Beton. Durch sein gerin­ges Eigen­ge­wicht spart man Trans­port­kos­ten. Er ver­fügt über eine gute Wär­me­wir­kung, ist ergie­big in der Her­stel­lung und – sor­ten­rein – recy­cle­bar. Zur Her­stel­lung wird aller­dings Sand benö­tigt, wel­cher inzwi­schen von Roh­stoff­knapp­heit betrof­fen ist.

Lehm wird auf­grund sei­ner aus­glei­chen­den raum­kli­ma­ti­schen Eigen­schaf­ten geschätzt. Er ist atmungs­ak­tiv und beugt Feuch­tig­keit vor. Bei Bau­her­ren hat er zu Unrecht ein rück­stän­di­ges Image.

Welche nachhaltigen Baumaterialien sind zukunftsfähig?


Hanf­kalk wird in Euro­pa seit gerau­mer Zeit als Däm­mung ver­wen­det und erobert lang­sam auch Deutsch­land. Er ent­hält nicht nur die Hanf­fa­sern, son­dern auch die Hanf­schä­ben, den hol­zi­gen Kern der Pflan­ze, gemischt mit Kalk. Eine Schicht von 36 cm Dicke ent­spricht dem EnEV-Stan­dard. Sie sorgt für ein gutes Raum­kli­ma und die Regu­lie­rung der Luft­feuch­tig­keit. Da es 50 Mal schnel­ler wächst als Holz, ist es ein beson­ders nach­hal­ti­ger Roh­stoff. Ein Feld von einem bis zwei Hekt­ar genügt zum Bau eines Hauses.

Aero­gel auf Basis von Sili­cat ist ein leicht zu ver­ar­bei­ten­des, nano­struk­tu­rier­tes Bau­ma­te­ri­al, wel­ches der Außen­iso­lie­rung von Gebäu­den dient. Es besteht aus einem ungif­ti­gen, natür­li­chen Mine­ral und ist daher beson­ders umwelt­freund­lich. Der­zeit wird an einem ener­gie­spa­ren­de­ren Her­stel­lungs­pro­zess geforscht.

Chips Board® wird in Groß­bri­tan­ni­en aus alten Kar­tof­fel­scha­len her­ge­stellt. Der Werk­stoff soll als Bin­de­mit­tel die­nen und für den Men­schen toxi­sche Sub­stan­zen substituieren.

Green­su­la­te® besteht aus Pilz­my­ze­li­en. Deren bin­den­de Eigen­schaf­ten wer­den in Form resis­ten­ter Iso­lier­blö­cke genutzt. Die Pil­ze wer­den auf land­wirt­schaft­li­chen Neben­pro­duk­ten und Abfäl­len wie Getrei­de­stroh gewon­nen. Die Blö­cke kön­nen zur Iso­lie­rung von Wän­den und Decken statt Sty­ro­por ver­wen­det werden.

Pho­to­ka­ta­ly­ti­sche Bau­stof­fe wer­den mit einer Beschich­tung aus Titan­di­oxid ver­se­hen. In Ver­bin­dung mit der Son­ne wer­den alle orga­ni­schen Par­ti­kel auf der Ober­flä­che zer­setzt und in Was­ser sowie CO₂ umge­wan­delt. So wird Stick­stoff aus der Umge­bungs­luft abge­baut und deren Qua­li­tät verbessert.

Stroh wird zusam­men mit Kalk und Lehm­putz zu Plat­ten oder Blö­cken gepresst. Die­ses Ver­fah­ren glänzt durch einen mini­ma­len Primärenergieeinsatz.

Bio-Beton mit zuge­misch­ten Bak­te­ri­en befin­det sich im Ruhe­zu­stand. Sobald alters­be­ding­te Schä­den ent­ste­hen, repa­riert der Bau­stoff Ris­se selbst, indem das ent­hal­te­ne Cal­ci­um­lac­tat zu Kalk­stein aushärtet.

Wie beeinflussen nachhaltige Baustoffe die Architektur?


Nach­hal­ti­ge Bau­stof­fe mit beson­ders leich­tem Eigen­ge­wicht las­sen sich schnel­ler ver­ar­bei­ten und redu­zie­ren so die Bau­zeit. Dank inno­va­ti­ver Tech­no­lo­gien wie den pho­to­ka­ta­ly­ti­schen Bau­stof­fen kön­nen Sie mit Ihrer Immo­bi­lie nicht nur CO₂-Neu­tra­li­tät errei­chen, son­dern der Umwelt sogar noch etwas zurück­ge­ben und von einem ange­neh­men, gesun­den Wohn­um­feld profitieren.

Platz­spa­ren­de Bau­wei­sen, bei­spiels­wei­se eine Holz­rah­men­kon­struk­ti­on, las­sen die Iso­lie­rung in den Zwi­schen­räu­men ver­schwin­den und bie­ten so eine grö­ße­re Viel­falt maxi­mal effi­zi­en­ter Raum­kon­zep­te. Durch den pro­blem­lo­sen Rück­bau bzw. die Recy­cling­fä­hig­keit von Bau­stof­fen tref­fen Sie vor­aus­schau­end Vor­sor­ge für spä­te­re Nut­zungs­än­de­run­gen und wir­ken dem wei­te­ren Abbau von Res­sour­cen entgegen.

Nicht zuletzt sind nach­hal­ti­ge Bau­ma­te­ria­li­en weit­aus unbe­denk­li­cher als her­kömm­li­che. Klas­si­sche Bau­stof­fe sind oft­mals mit gif­ti­gen oder krebs­ver­ur­sa­chen­den Sub­stan­zen ver­setzt, wel­che ein­deu­tig die schlech­te­re Alter­na­ti­ve dar­stel­len. Durch die Ver­wen­dung nach­hal­ti­ger Bau­stof­fe ent­ste­hen neue archi­tek­to­ni­sche Kon­zep­te, wel­che nach­hal­ti­ges Bau­en sowie gesun­des Woh­nen zukunfts­fä­hig machen. Die­se gestat­ten auf über­ge­ord­ne­ter Ebe­ne auch die urba­ne Nach­ver­dich­tung im Sin­ne einer ganz­heit­li­chen städ­te­bau­li­chen Planung.

Tech­ni­sche Inno­va­tio­nen ermög­li­chen das smar­te Ener­gie­ma­nage­ment von Immo­bi­li­en. Sie brin­gen Ener­gie, maxi­mal effi­zi­ent, genau dort­hin, wo sie benö­tigt wird.

Was ist beim Einsatz nachhaltiger Baumaterialien zu beachten?


Wenn Sie nach­hal­tig bau­en möch­ten, soll­ten Sie sich für ein Bau­ma­te­ri­al ent­schei­den, wel­ches nach­wach­send, lan­ge ver­füg­bar und recy­cle­bar ist. Die öko­lo­gi­sche Bilanz bei der Her­stel­lung ist eben­so aus­schlag­ge­bend wie die Nach­hal­tig­keits­aspek­te im lau­fen­den Betrieb.

Die Umwelt­pro­dukt­de­kla­ra­ti­on (EPD) lie­fert Daten zu den Aus­wir­kun­gen auf den Treib­haus­ef­fekt und den Pri­mär­ener­gie­ge­halt (PEI). Stahl, Beton­stahl, Zement, Alu­mi­ni­um, PVC-Roh­re und Poly­sty­rol­schaum haben die höchs­ten Wer­te. Der PEI von Außen­wand­kon­struk­tio­nen ist abhän­gig von der Dicke des Wandaufbaus.

Aspekte und Herausforderungen des nachhaltigen Bauens 


Nach­hal­ti­ges Bau­en wird zu einer der her­aus­ra­gends­ten Auf­ga­ben unse­rer Zeit wer­den. Laut der EU-Kom­mis­si­on beträgt der Ener­gie­ver­brauch von Gebäu­den 40 % des gesam­ten Ener­gie­ver­brauchs. Nur wenn es gelingt, städ­te­bau­li­che und archi­tek­to­ni­sche Kon­zep­te als Hebel für eine zukunfts­fä­hi­ge Wirt­schaft sowie Kli­ma­po­li­tik zu sehen, kön­nen wir den ver­schie­de­nen Her­aus­for­de­run­gen adäquat begegnen.

Nachhaltigkeit im Bauwesen: zukunftssichere Architektur und Planung


Damit heu­ti­ge Maß­stä­be hin­sicht­lich nach­hal­ti­gen Bau­ens nicht mor­gen schon wie­der ver­al­tet sind, müs­sen Para­me­ter auf lan­ge Sicht betrach­tet wer­den. Die städ­te­bau­li­che Raum­pla­nung, ener­gie­wirt­schaft­li­che Maß­nah­men und die Ent­wick­lung hin zur nach­hal­ti­gen Archi­tek­tur ein­zel­ner Immo­bi­li­en müs­sen einem Per­spek­tiv­wech­sel stand­hal­ten, wel­cher Bewusst­sein für Res­sour­cen nicht län­ger als Luxus­pro­blem defi­niert. Zugleich ist die Opti­mie­rung von Pro­zes­sen erfor­der­lich, wel­che die unkom­pli­zier­te Nut­zung von Gebäu­den bei unver­än­dert hoher Lebens­qua­li­tät ermög­li­chen sollen.

Fachliche Beratung und Kompetenz-Vermittlung bei der DGNB


Die Deut­sche Gesell­schaft für nach­hal­ti­ges Bau­en (DGNB) ist ein ein­ge­tra­ge­ner Ver­ein und das größ­te euro­päi­sche Netz­werk für Nach­hal­tig­keit in der Bau­wirt­schaft. Sie bie­tet Semi­na­re für Bau­her­ren, Fach­vor­trä­ge, Publi­ka­tio­nen aus der Fach­welt, Kon­gres­se, Stamm­ti­sche und die jähr­li­che Ver­lei­hung des deut­schen Nachhaltigkeitspreises.

Sie sind ver­ant­wort­lich für den Neu­bau oder die Sanie­rung einer Immo­bi­lie und möch­ten die Umset­zung an eine kom­pe­ten­te Fach­per­son dele­gie­ren? Dann emp­feh­len wir die nach­hal­ti­ge Pro­jekt­pla­nung durch einen Exper­ten der DGNB. Die­se sind stets auf dem neu­es­ten Stand bezüg­lich tech­no­lo­gi­scher Ent­wick­lun­gen sowie gesetz­li­cher Vor­schrif­ten und unter­stüt­zen Sie neben eige­nem Know-how mit der Schwarm­in­tel­li­genz der Fachwelt.

Nachhaltiges Bauen von smarten Gebäuden


Für lang­fris­ti­ge Nach­hal­tig­keit im Bau­we­sen ist eine der wich­tigs­ten Stell­schrau­ben die effi­zi­en­te Ener­gie­nut­zung von Gebäu­den. Nied­rig­ener­gie ent­spricht dem neu­es­ten Stan­dard und ver­mei­det stän­di­ge Nach­rüs­tung in Sachen Ener­gie­ver­sor­gung, wenn sich pro­gres­siv ent­wi­ckeln­de gesetz­li­che Vor­ga­ben stän­dig neue Moder­ni­sie­run­gen erfordern.

Daher ergibt es Sinn, von Beginn der Pro­jekt­pla­nung an auf Lösun­gen wie Smart Mate­ri­als zu set­zen. Dabei han­delt es sich um selbst­ler­nen­de Sys­te­me zwecks opti­mier­tem Ener­gie­ma­nage­ment. Mit­hil­fe von Sen­so­ren reagie­ren sie fle­xi­bel auf das Gesche­hen im Gebäu­de und stel­len Ener­gie maxi­mal effi­zi­ent dort zur Ver­fü­gung, wo sie benö­tigt wird.

Zudem ist in Anbe­tracht unse­res stei­gen­den Bedarfs an Strom, Wär­me und Käl­te eine zen­tra­le Fra­ge, woher die Ener­gie bezo­gen wird. Smar­te Gebäu­de bezie­hen ihre Ener­gie aus­schließ­lich aus erneu­er­ba­ren Quel­le, um so unab­hän­gig von fos­si­len Brenn­stof­fen zu sein.

Die­sem Umstand kommt die rasan­te Ent­wick­lung im Sek­tor der PV-Anla­gen zugu­te. Ein Pro­blem stell­ten bis­her die man­geln­den Spei­cher­mög­lich­kei­ten für selbst erzeug­ten Strom dar. Inno­va­ti­ve Lösun­gen nut­zen die Spei­cher­leis­tung durch die ther­mi­sche Mas­se von Immo­bi­li­en, um Last­spit­zen des Elek­tro­au­tos abzuändern.

Auch bei der Wahl von Bau­ma­te­ria­li­en gibt es eini­ges rich­tig­zu­ma­chen. Die Iso­lie­rung kann die CO₂-Bilanz im Unter­halt erheb­lich beein­flus­sen. Die Ver­wen­dung nach­wach­sen­der und CO₂-neu­tra­ler Bau­stof­fe ent­las­tet die mine­ra­li­schen sowie fos­si­len Res­sour­cen. Ob ein Mate­ri­al CO₂-neu­tral ist, ent­schei­det der Pri­mär­ge­halt. Damit wird der Ener­gie­auf­wand bezeich­net, wel­cher auf Her­stel­lung, Trans­port, Ver­ar­bei­tung, Ein­bau und Ent­sor­gung ent­fällt. Eine schlech­te Bilanz ent­steht durch auf­wen­di­ge oder roh­stoff­rei­che Pro­duk­ti­ons­ver­fah­ren, lan­ge Trans­port­we­ge und die – zu gege­be­ner Zeit – schwie­ri­ge Entsorgung.

Gesetzliche Vorgaben für nachhaltiges Bauen


Eine Viel­zahl gesetz­li­cher Vor­schrif­ten macht die Pro­jekt­ent­wick­lung nach­hal­ti­ger Bau­vor­ha­ben zu einer kom­ple­xen Ange­le­gen­heit. Zahl­rei­che Ver­ord­nun­gen, gesetz­li­che Grund­la­gen und DIN-Nor­men sind ver­pflich­tend ein­zu­hal­ten, wäh­rend es sich bei ande­ren Leit­li­ni­en um rei­ne Emp­feh­lun­gen handelt.

EU-Akti­ons­plan
Das Ziel des EU-Akti­ons­plans ist, Bau­ver­fah­ren nach­hal­ti­ger zu gestal­ten und so mehr Res­sour­cen-Effi­zi­enz zu errei­chen sowie Belas­tun­gen für die Umwelt durch die Ein­füh­rung umwelt­freund­li­cher Bau­stof­fe zu ver­rin­gern. Dies beinhal­tet auch deren Rück­ge­win­nung durch Abriss oder Sanie­rung, wodurch der wei­te­re Abbau von Aus­gangs­stof­fen redu­ziert wird.

SDG: die 17 Sus­tainable Deve­lo­p­ment Goals
Die UN wid­met sich in ihrer Agen­da 2030 den Sus­tainable Deve­lo­p­ment Goals (SDG), wel­che Zie­le für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung auf unter­schied­li­chen Ebe­nen dar­stel­len. Sie kon­sti­tu­ie­ren einen glo­ba­len Plan zur För­de­rung von Wohl­stand, Frie­den und Nachhaltigkeit.

  • das SDG 7 defi­niert Zie­le für bezahl­ba­re und sau­be­re Energie
  • das SDG 9 defi­niert Zie­le für Indus­trie, Inno­va­ti­on und Infrastruktur
  • das SDG 11 defi­niert die Zie­le für den Bau nach­hal­ti­ger Städ­te und Gemeinden
  • das SDG 12 defi­niert Zie­le für Nach­hal­tig­keit, Kon­sum und Produktion

das SDG 13 defi­niert Maß­nah­men zum Klimaschutz
Alle Län­der ent­wi­ckeln anhand die­ser Zie­le eigen­stän­di­ge Akti­ons­plä­ne, wel­che auf Lan­des­ebe­ne umzu­set­zen sind.

GEG: Gebäu­de­en­er­gie­ge­setz
Das Gebäu­de­en­er­gie­ge­setz (GEG) ersetzt seit 2020 die bis zu die­sem Zeit­punkt gel­ten­de Ener­gie­ein­spar­ver­ord­nung (EnEV), das Erneu­er­ba­re-Ener­gien-Wär­me­ge­setz (EEWär­meG) und das Ener­gie­ein­spa­rungs­ge­setz (EnEG).

Ziel sind die zuneh­mend spar­sa­me Ver­wen­dung im Betrieb sowie die aus­schließ­li­che Ver­sor­gung durch erneu­er­ba­re Ener­gien. Ab 2021 sol­len Neu­bau­ten nur noch im Nied­rigst­ener­gie-Stan­dard erbaut wer­den, was einem jähr­li­chen Ener­gie­be­darf von 45 bis 60 kWh/m² ent­spricht. Selbst erzeug­ter und ver­brauch­ter Strom darf vom Jah­res­pri­mär-Ener­gie­be­darf abge­zo­gen wer­den. Auch gas­för­mi­ge Bio­mas­se ist anrechenbar.

Co2-Emis­sio­nen von Immo­bi­li­en müs­sen zukünf­tig im Ener­gie­aus­weis auf­ge­führt sein. Vor einem Ver­kauf oder einer Sanie­rung von Ein- und Zwei­fa­mi­li­en­häu­sern ist eine ver­pflich­ten­de ener­ge­ti­sche Bera­tung wahr­zu­neh­men. Ab 2026 muss der Wär­me­be­darf von Koh­le- und Ölhei­zun­gen antei­lig durch erneu­er­ba­re Ener­gien gedeckt sein. Bei einem Alter von über 30 Jah­ren müs­sen Heiz­kes­sel aus­ge­tauscht wer­den. Zuschüs­se und För­der­pro­gram­me decken einen Teil der anfal­len­den Kos­ten, um Immo­bi­li­en­be­sit­zer auf dem Weg zu einer nach­hal­ti­gen Immo­bi­li­en­wirt­schaft zu unterstützen.

Öko­no­mi­sche Anrei­ze: För­de­run­gen, Zuschüs­se, Dar­le­hen und Sub­ven­tio­nen
Die viel­fäl­ti­gen För­der­mög­lich­kei­ten durch Bund, Län­der und Kom­mu­nen erschwe­ren den Über­blick über die zur Ver­fü­gung ste­hen­den Optio­nen für nach­hal­ti­ges Bau­en. Hier eine Auswahl:

  • Das Ener­gie­for­schungs­pro­gramm des Bun­des­mi­nis­te­ri­ums für Wirt­schaft und Ener­gie för­dert Inno­va­tio­nen für die Ener­gie­wen­de mit Schwer­punkt auf Gebäu­de und Quar­tie­re. Der Zuschuss rich­tet sich an KMU, For­schungs­ein­rich­tun­gen, Hoch­schu­len und Behör­den. Er kann für Co2-neu­tra­le Gebäu­de, Ener­gie­op­ti­mie­rung, ther­mi­sche Ener­gie­spei­cher, inte­gra­ti­ve Gebäu­de­kon­zep­te, smar­te Ener­gie­ma­nage­ment-Sys­te­me oder Pilot­pro­jek­te ver­wen­det wer­den. Die För­der­quo­te bei Unter­neh­men liegt bei etwa 50 %, die von KMU bei 80 % und die von Hoch­schu­len sowie wis­sen­schaft­li­chen For­schungs­ein­rich­tun­gen bei bis zu 100 %.
  • Die Bun­des­län­der stel­len jeweils Dar­le­hen zur alters­ge­rech­ten Moder­ni­sie­rung von Wohn­ei­gen­tum zur Ver­fü­gung, wel­che teil­wei­se sub­ven­tio­niert wer­den. Die zweck­ge­bun­de­ne Ver­wen­dung kann für Bar­rie­re­frei­heit (bei­spiels­wei­se eine Anpas­sung der Raum­auf­tei­lung) und Stei­ge­rung der Ener­gie­ef­fi­zi­enz genutzt wer­den. Wich­tig ist die Antrag­stel­lung vor Bau­be­ginn. Dar­le­hen wer­den ab einer Höhe von 10000 Euro vergeben.

  • Das Anreiz­pro­gramm Ener­gie­ef­fi­zi­enz (APEE) för­dert den Aus­tausch inef­fi­zi­en­ter Hei­zungs­an­la­gen von Wohnimmobilien.

Faktoren nachhaltiger Wohnkonzepte bestehen in:


  • der Scho­nung sen­si­bler Ökosysteme
  • der Mini­mie­rung des Ener­gie­be­darfs wäh­rend des Baus und in der Nutzungsphase
  • dem Bezug erneu­er­ba­rer Energien
  • der Ver­mei­dung über­flüs­si­ger Flächenversiegelungen
  • dem län­ge­ren Nut­zungs­zy­klus von Immobilien
  • der Rück­bau­fä­hig­keit
  • der Ein­pla­nung mög­li­cher Nutzungsänderungen
  • der Ver­wen­dung nach­hal­tig pro­du­zier­ter und nach­wach­sen­der Rohstoffe
  • der Ver­wen­dung wohn­ge­sun­der Baustoffe

Las­sen Sie sich von einem erfah­re­nen Archi­tek­ten oder Bau­un­ter­neh­men bezüg­lich nach­hal­ti­ger Bau­kon­zep­te beraten.

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